Emissionen der Holzverbrennung


Das Kreuz mit dem Holz

Die steigenden Preise für Öl und Gas führen dazu, dass viele Menschen sich nach günstigerern Alternativen umsehen, sehr beliebt sind dabei Holzöfen- und Kamine die oft mit allem beschickt werden, was brennbar ist. Im Winter lässt sich der graue Nebel über den Ortschaften leicht ausmachen, riechen kann man ihn zumeist auch. Aber alles was sicht- und riechbar ist, beinhaltet Feinstäube, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und vieles mehr...

Chemisch besteht Holz aus Verbindungen der Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Spurenelementen, die während des Wachstums aus dem Boden aufgenommen werden: Kalzium, Natrium, Magnesium, Kallum, Eisen, Silizium. Darunter sind aber auch Schwermetalle und Phosphorverbindungen, die zu den natürlichen Bestandteilen der Erdkruste gehören und nach dem Verbrennen in der Asche zurückbleiben. Ein Kilogramm Holz erzeugt bei der Verbrennung 10 Normalkubikmeter Abgas, das neben Kohlendoixid und Wasserdampf auch beträchtliche Anteile an giftigem Kohlenmomxid und unverbrannte Kohlenstoffverbindungen enthält, gerade diese gelten als krebsverdächtig und tragen als hoch reaktive Substanzen zur Bildung von schädlichem Ozon in bodennahen Schichten bei.



Bei einer Versuchsreihe der Landesanstalt für Umweltschutz in Baden-Württemberg wurden Scheite aus raumtrockenen Birkenholz in einem offenen Kamin verheizt. Im Abgas fanden sich folgende Substanzen pro Kubikmeter: 360 bis 1.200 mg Kohlenmonoxid, 20 bis 540 mg (je nach Abbrand) unverbrannte Kohlenwasserstoffe, 15 mg Phenole und karzinogene (krebserregende) polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe PAH mit (in Mikrogramm) 2 Fluoranthen, 1 Pyren, 16 Benzenthrecen, 18 Benzofluoranthen, 8 Benzu(e)pyren, 19 Benzo(a)pyren.

Bezogen auf die Immissionsgrenzwerte bedeutet dies eine Überschreitung bei CO um das 13-, bei unverbranntem Kohlenstoff um das 78-, bei Flugasche das 150- und bei Phenolen um das 167-fache. Um diesen Faktor müsste das Abgas verdünnt werden, um die Grenzwerte einzuhalten. Ein Auto mit nur anteilsweisen Werten heirvon würde man sofort aus dem Verkehr ziehen.

Noch drastischer steigen die Emissionswerte bis auf das 150-fache, verbrennt man Rinde, die damit eigentlich nur in Anlagen verheizt werden dürfte, die sonst Sonder- und Klärabälle vernichten. Rinde hat zwar einen höheren Heizwert als das Holz, doch lagern sich dort die Chemikalien ab, die zur Waldpflege, also zur Bekämpfung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer verwendet werden wie etwa der chlorierte Kohlenwasserstoff Lindan. Messungen der TU München ergaben dabei für Formaldehyd rund 10 mg pro Kubikmeter Abgas, das sind ca. 100- mal so hohe Emissionen wie bei der Verbrennung eines Hackschnitzel-Spanplattengemisches.

Die Verbrennung in Hackschnitzel- oder Pelletöfen mag wegen der höheren Flammtemperaturen mit weniger Emissionen behaftet sein, interessanter Weise werden diese auch nicht als CO2-frei sondern als CO2-neutral eingestuft, vom "sauberen" Holz kann man aber auch bei ihnen bei weitem nicht sprechen. Der hohe Anteil an elektrischer Hilfsenergie zur Zündung über Heissluftgebläse und Transport des Brenngutes wirft automatische Holzfeuerungsanlagen obendrein weit hinter andere Heizsysteme zurück. "Ein Lagerfeuer in einem Blechkisterl", wie es ein Wiener Professor bezeichnet.

Bildquelle: Vectorraum GmbH