CO2-Emissionen der Stromerzeugung


Wie sauber ist der Strom?

Die Aussagen könnten widersprüchlicher nicht sein. Sogar zwischen dem Umweltbundesamt und dem Verband der deutschen Elektrizitätswirtschaft gibt es unterschiedliche Zahlen. Was ist denn jetzt richtig?

Je nachdem, welche Quellen zur Statistik betrachtet werden, ergeben sich unterschiedliche Zahlen. 2006 betrug der Ausstoß an CO2 aus den Kraftwerken in Deutschland 560 g/kWh Strom. Zählt man die privaten Haushalte mit dazu, die den erzeugten Strom über die Einspeisevergütung fast vollständig ins Netz abgegeben, sinkt der Wert in der Addition auf 515 g/kWh. Der Grund dafür ist die weitgehend emisionsfreie Erzeugung durch Photovoltaik, Wasserkraft und Wind sowie die Einspeisung über BHKW.

Wird die Erzeugung durch die Industrie hinzugenommen, stellen sich mehrere Probleme. Da die Industrie den Strom gleich selbst verwendet und nur sehr selten ins Netz abgibt, hat dieser Anteil so gut wie keinen Einfluss auf den Anteil, der in den Haushalten aus der Steckdose kommt. Allerdings ist er mit höheren CO2-Emissionen verbunden, deren Anteil nur vorsichtig geschätzt werden kann. Auch hier wird oft mit Kraft-Wärmekopplung gearbeitet, die jeweiligen Anteile sind so gut wie unmöglich verifizierbar. Zählt man den Industriestrom mit dazu, dürften sich Gesamtemissionen von etwa 600 g/kWh ergeben. Für die Betrachtung von Wärmepumpen, die diesen Strom gar nicht nutzen, ist es sinnvoll, den tatsächlichen Wert von 515 g/kWh anzusetzen.

Ein wesentlich besserer Aspekt wäre den über das gesamte europäische Verbundnetz gelieferten Strom zu bewerten. Französicher Atomstrom kommt auch aus Ihrer Steckdose... Die Emissionen würden so betrachtet auf etwa 480 g/kWh sinken.


Bildquelle: Vectorraum GmbH